ALS-Stiftungsprofessur auf dem Weg
Aus einer noblen Geste wird Wirklichkeit
Bei der Spendengala der Initiative für Menschen mit ALS im Herbst 2012 kam es zu einer denkwürdigen Begebenheit. Die Mitinitiatorin der ALS-Hilfe und frühere Gesundheitsministerin, Ulla Schmidt, betonte in einer Rede die Dringlichkeit der Erforschung von ALS, die von der öffentlichen Hand allein nicht zu stemmen sei. Kaum hatte sie geendigt, äußerte Dr. Martin Herrenknecht spontan seine Bereitschaft, eine Forschungsprofessur an der Charité zu stiften. Die Zusage des Eigentümers des gleichnamigen Unternehmens für Tunnelvortriebstechnik würde die Finanzierung eines zukunftweisenden Vorhabens ermöglichen. Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Dekanin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, beantwortet die Fragen, welche Gestalt diese noble Geste unterdes angenommen hat.
Wie ist der Stand der Gespräche zwischen dem Förderer und der Charité?
Der Charité liegt eine Absichtserklärung der Herrenknecht AG zur Finanzierung einer W2-Stitungsprofessur für Grundlagenforschung zur Amyotrophen Lateralsklerose vor. Das Berufungsverfahren wird zeitnah im Fakultätsrat eröffnet, damit wird die entsprechende Berufungskommission eingesetzt. Der Stifter kann durch das Entsenden eines Vertreters oder einer Vertreterin in der Berufungskommission beratend mitwirken. Da die Charité zur Sicherung der Unabhängigkeit und zur Vermeidung von Interessenkonflikten grundsätzlich alle Stiftungsprofessuren in Zusammenarbeit mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft durchführt, wird derzeit die entsprechende dreiseitige Vereinbarung mit diesem und dem Stifter vorbereitet.
Welchen Forschungsschwerpunkt wird die Stiftungsprofessur haben?
Die Professur wird als W2-Stiftungsprofessur auf Zeit für Grundlagenforschung zur Amyotrophen Lateralsklerose (ALS-Grundlagenforschung) eingerichtet.
Wie wird die Professur an der Charité eingebunden?
Die fachlich-inhaltliche Zuordnung der Stiftungsprofessur erfolgt in der Klinik für Neurologie, deren Leiter Prof. Dr. Matthias Endres ist. Eine Einbindung der Stiftungsprofessur in bestehende Forscherverbünde der Charité wie das Exzellenzcluster NeuroCure ist geplant.
Wo wird die Professur räumlich angesiedelt?
Zur räumlichen Ansiedlung der Professur kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließende Aussage getroffen werden.
Wann beginnt das Berufungsverfahren?
Die Eröffnung des Berufungsverfahrens durch die Charité wird zeitnah erfolgen. Nach erfolgreichem Abschluss der Vertragsverhandlungen zwischen dem Stifterverband, dem Stifter und der Charité erfolgt die Ausschreibung der Stiftungsprofessur; dies wird voraussichtlich im Juli/August 2013 stattfinden.